Hartmut Deutelmoser

Abitur und Studium in Hamburg (Erziehungswissenscgaft, Deutsche Sprache und Literatur, Philosophie).
1970-1996 Tätigkeit als Lehrer, danach Fachseminarleiter für Deutsch in der Lehrer/innenausbildung und Fachreferent in der Schulbehörde Hamburg, ab 2004 Leitung des Fachreferats Deutsch und Künste.
Seit 1990 intensive Beschäftigung als Steinbildhauer. Hartmut Deutelmoser war Mitglied in der Oldesloer Galerie BOart und ist Mitglied bei [imBild] e.V.

Raum und Zeit oder "Swinging Stone"
Klangobjekt mit Pendelstein aus Marmor, Stifte aus Edelstahl

Material: Pendelstein aus weißem Marmor, Dreibein, Stahlplatte, 81 Stifte usw. aus Edelstahl; der Edelstahldraht hat einen Durchmesser von 2 mm, der Edelstahldraht, der oben durch die drei Standbein gespannt ist, von 1,5 mm.
Von den verwendeten Materialien her ist die Klangskulptur auch dafür geeignet, im Freien zu stehen.

Entstehungsjahr: 2020

Bedeutung: Raum und Zeit sind fundamentale und schwierige Begriffe in der Philosophie seit der Antike. Sie gehören eng zusammen. Die menschliche Existenz ist an Raum und Zeit gebunden, und alles, wir planen, erleben und tun, ist nicht vorstellbar ohne die fundamentalen Kategorien Raum und Zeit. Sie sind die Grundlage jeder Bewegung. Kant hat sie als sinnliche Formen der Anschauung bezeichnet. Raum/Räumlichkeit lässt sich direkt abbilden, Zeit/Zeitlichkeit nicht. Sie hinterlässt Spuren.
Die Klangskulptur gestaltet Raum und Zeit durch die Bewegung des Pendels und durch das langsame Verklingen der Töne.

Großer Traumfänger

Material: Labradorit (aus Larvik in Südnordwegen). Farbe: Schwarz mit Stellen von blauem perlmuttartigem Glanz

Entstehungsjahr: 2019

Bedeutung: Ein „Traumfänger ist ursprünglich bei einigen indianischen Völkern einem Mobile ähnelnder Gegenstand, der am Schlafplatz eines Menschen aufgehängt wird, um böse Träume zu verhindern (siehe Wikipedia). Er soll also die Schlafenden schützen. Bei den Azteken trägt er einen Namen, der die Bedeutung „was mich beruhigt“ hat. Es gibt auch Völker, wo er so etwas wie ein Glückbringer ist, der vor schlechten äußeren Einflüssen schützt. Häufig wurden Vogelfedern bei der Herstellung verwendet. Sie sollen wie ein Netz wirken, in dem schlechte Träume hängen bleiben.
Dieser „Traumfänger“ ist aus Stein. Er ist weitgehend geglättet (bis zur Polierfähigkeit). Die polierte Oberfläche mit den perlmuttartig blau glänzenden Stellen wehrt Übles ab. Zum Teil sieht man aber auch unbearbeitete Stellen. Hier nimmt der Stein die schlechten Träume in sich auf und vernichtet sie.

Wegweiser III

Material: Marmor aus dem Fichtelgebirge (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge); unterschiedlich fest, zum Teil mit starken Rissen, die z. T. lang sind. Er hat eine intensive Färbung; grau-weiß-schwarz, recht viel Grün und mit rötlichen Stellen.

Entstehungsjahr: 2021

Bedeutung: Der Wegweiser gibt eine Richtung oder ein Ziel an und meint im engeren Sinne die in einem Raum. Er gibt an, wohin ein Weg oder eine Straße führt. Ob und wie eine Person, die den Wegweiser liest, die Information nutzt, kann sie selbst entscheiden. So ist auch die Skulptur „Wegweiser“ zu verstehen: Prüfe, wohin der Wegweiser dich leitet, und entscheide, ob du diesen Weg einschlagen willst.
Natürlich kann ein Wegweiser auch als „richtungsweisend“ so gemeint sein, dass er z. B. für die weitere Entwicklung bedeutungsvoll oder gar bahnbrechend ist („seine Entdeckung war wegweisend für die weitere Forschung“).
Dieser Wegweiser zeigt auch leicht nach oben. Geht es nun bergauf und wird anstrengend?
Oder ist die Frage „Wo geht der Weg zum Himmel?“ gemeint, die Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht „Wegweiser“ stellt?

Flammen

Material: Untersberger Marmor (Der Untersberg gehört zu den Nördlichen Kalkalpen und erstreckt sich zwischen Berchtesgarden und Salzburg.) Die Farbe ist tendenziell beige-apricot.

Entstehungsjahr: 2015

Bedeutung:
"Ob du tanzen gehst in Tand und Plunder,
Ob dein Herz sich wund in Sorgen müht,
Täglich neu erfährst du doch das Wunder,
Daß des Lebens Flamme in dir glüht."
(Herrmann Hesse: Die Flamme)

Lichtblicke

Material: Marmor aus Portugal, weiß-ocker-orange

Entstehungsjahr: 2020

Bedeutung: Sie bieten Aussichten, auf die man sich freuen kann, sind Hoffnungsschimmer wie Lichtstrahlen im Dunklen. So verweisen sie auf Zukünftiges. Wie in dem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe:

Lied des Türmers

Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen,
Gefällt mir die Welt.

Ich blick' in die Ferne,
Ich seh' in der Näh'
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.

So seh' ich in allen
Die ewige Zier,
Und wie mir's gefallen,
Gefall' ich auch mir.

Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!