RÄUME - Ungestört spielen... träumen... Zeit
Leerstand in den Innenstädten, das sieht man zur Zeit öfter. Aber nicht jeder Raum ist so schön für Kunst geeignet wie die große Ladenfläche mitten in der Oldesloer Fußgängerzone, wo bis Sommer 2023 noch eine C&A-Filiale war. Bereits im Frühjahr 2024 hatte die Eigentümer-Gesellschaft SynVest German Real Estate einer künstlerischen Nutzung zugestimmt, so dass die Ida-Ehre-Schule mit dem Künstlerpaar Antje Feger und Benjamin Stumpf ein "Artists in Residence"-Projekt realisieren konnte. Als das mit den Sommerferien 2024 beendet wurde, nahm [imBild] e.V. Kontakt mit SynVest auf, um eine weitere Zwischennutzung vorzuschlagen.
Viel Zeit für eine Vorbereitung blieb nicht, da wir sofort loslegen wollten: Bei einer Nutzung auf Zeit zählt jeder Tag.
Aber wir wollten auch kein beliebiges Präsentieren von Bildern machen: Einen "Rahmen" bzw. ein Grundthema sollte die Ausstellung haben. "Ungestört spielen... träumen... Zeit" kann auf unterschiedlichste Weise interpretiert und wahrgenommen werden, darf Fragen aufwerfen und anecken, und die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler haben sich Gedanken gemacht, wie Besucher:innen interaktiv teilnehmen können.
Am Eingang liegen Informationen zu den Künstlern und Künstlerinnen aus, an den Kunstwerken finden Sie keine Informationen mehr. Bei dieser Ausstellung darf man sich selbst seine Gedanken machen. Oder fragen Sie die anwesenden Künstler!
Eine Führung durch die Ausstellung gibt es am 20.11.2024 um 17:00 Uhr
Das Schaufenster
Urwald, Torfsoden, und viele Spaten. Davor ein überdimensionaler, abgedrehter Wasserhahn.
Wasser ist Ursprung von Mooren und Grundlage für des üppigen Wachstums von Wäldern, wie hier auf dem Foto eines Regenwalds. Wälder und Moore absorbieren große Mengen an CO2 aus der Atmosphäre und wirken der Erderwärmung entgegen. In Deutschland sind 95% der ursprünglichen Moore trockengelegt, abgetorft und tot, von den Wäldern ganz zu schweigen. Weltweit sind seit 1990 rd. 4,2 Mio. km² an Waldfläche verloren gegangen.
Aber wir träumen weiter...
Wasserhahn: Skulptur von Nicola Dormagen (Holz/Farbe)
Torfsoden: Axel Richter
Spaten: Volker Bielfeld
Regenwald: Friderike Bielfeld (Fotografie)
Ungestört spielen: Kindheit
Beim Eintritt in den Raum begegnet man zuerst Schaufensterpuppen. Hier erfüllen Sie aber nicht mehr ihren Zweck, dem sie einst gedient haben: Sie tragen keine Kleidung mehr zur Schau. Sie sind wie unbeschriebene Blätter, weiß, unwirklich, wie im Traum oder wie aus einer anderen Zeit, Projektionsflächen unserer eigenen Gedanken und Erinnerungen.
Jedem Kind ist ein Gefäß mit einem Foto zugeordnet. Ist das ein Blick in die Zukunft oder in die Vergangenheit? Wie war man selbst als Kind? Welche Wünsche, Ideen, Träume hattest du?
Und wie wird das Kind Erwachsener sein?
Installation Puppen, Sanduhr, roter Teppich: Axel Richter. Fotos: Neni Heinemeier
Installationen, Spiel, Interaktion
Das zweite Element, das gleich am Eingang steht, ist eine große Sanduhr. Die Zeit läuft 4 Minuten, wenn man sie befüllt. Empfindet man es als lang, wenn man dem Rieseln zusieht? Oder sehr kurz, wenn man sich auf den Weg durch die Ausstellung macht? Was bedeuten ein paar Minuten angesichts der Jahre, die ein Moor braucht, bis Torf daraus gewonnen werden kann? Wie lange wächst ein Baum, bis er 50 m hoch ist?
Sitzecken, "Spieltisch", ein Feld mit Tatami-Matten, ein Bild, unter dem man liegen kann, eine "Mauer", die man einreißen oder umbauen kann, ein roter Teppich mit 2 Stühlen, ein Sonnenschirm, eine Schubkarre... die Besucher dürfen viele der Elemente anfassen, damit spielen, sie betreten oder verändern. Und dabei kommt man vielleicht auf ganz unterschiedliche Gedanken.
Tisch mit Pappröhren: Axel Richter und alle, die einen Turm bauen möchten.
Schubkarre: Axel Richter
Im Liegen betrachten: Das Bild von Sonja Koczula kann man sich aus der Horizontalen ansehen.
Spielen erlaubt: Tüten bemalen, mit der Schubkarre durch den Raum fahren...
Im Rahmen der Klima- Projektwochen hat sich die Klasse 2d der Stadtschule mit dem Thema Müll beschäftigt. Wir alle produzieren täglich jede Menge Müll. Das war der Grundgedanke zur Entstehung dieser Kunstwerke: die Müllmenschen. Dafür haben die Kinder zu zweit ein Bild gestaltet und mit unterschiedlichstem Müll gearbeitet. Müll wieder verwendet in Form eines Kunstwerkes!
Müll oder Kunst? Eine Mauer aus Plastik-Blumentöpfen
Foto: Michael Willeke
Künstlerinnen und Künstler
Jeder hat seine eigene Geschichte zu dieser Ausstellung, und manche interagieren miteinander. Auf den folgenden Seiten stellen wir sie Ihnen vor. -> Die Mitwirkenden
Impressum | © [imBild] e.V. - Stand: Nov. 2024